133

[451] Dieses an Indra gerichtete Lied erweist sich durch sein wechselndes Versmass, durch gekünstelte Wortbildungen und durch seinen an den Atharvaveda erinnernden Inhalt als spätern Ursprungs; nur Vers 6 und 7 haben das in dieser Liedergruppe (127-139) herrschende Versmass, aber Vers 7 gehört ursprünglich einem andern Liede an.


1. Die beiden Welten reinige ich durch heiliges Werk, die grossen, dem Indra feindlichen Unholdinnen verbrenne ich, sie dahin stossend, wo die Feinde rings um die Kluft zerschmettert dalagen.

2. Fortstossend, o Schleuderer, zerbrich die Köpfe der Hexen mit dem geharnischten, Fusse, mit dem stark geharnischten Fusse.

3. Stosse hinab, o mächtiger, die Schar dieser Hexen in den Trümmerhaufen der Schlucht, in den Schutt der grossen Schlucht.[451]

4. Von denen du dreiundfunfzig durch Fortstossen hinwegrafftest; das dünkte dir gut, ja das dünkte dir gut.

5. Den mit feurigen Spitzen besetzten nebelhaften Piçātschi, o Indra, vernichte, das ganze Gespenstergeschlecht strecke nieder.

6.9 Stosse herab die grossen, o Indra, erhöre uns; es brennt gleichsam vor Furcht der Himmel und die Erde, o Schleuderer, vor Furcht wie vor Sonnenglut; denn du, der kräftigste an Kräften, eilst mit den grossen Mordwaffen; nicht Männer tödtend, o unwiderstehlicher, mit den Tapferen, o Held, mit den dreimal sieben Tapferen.

7. Denn der Somapresser erlangt leicht den Sitz des Reichthums; der Somapresser schafft durch Opfer hinweg seine Feinde, hinweg der Götter Feinde; der Somapresser erbeutet tausendfaches als ungehemmter Kämpfer; dem Somapresser gibt Indra tüchtiges, gibt ihm tüchtiges Gut.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 451-452.
Lizenz: