Vierte Dekade.

[233] 1. Wir entzünden o Agni! dich, Gott! den strahlenden, ewigen; fürwahr deine preiswürdigste Flamme glänzet am Himmelszelt! den Sängern bringe ihr Begehr.

2. Mit reinen Liedern flehen wir dich, o Agni! den Priester an; den flammend rein erglänzenden – im Vimada – den Opfergrass-geehrten – erhebe dich.

3. Zu grossem Reichthum, Morgenroth! erwecke strahlenreich mich heut – wie immer du geweckt uns hast – bei Satya ravas dem Vâyyer, o edle! rossgepriesene.

4. Fächl' uns zu glückseliges Gemüth und Stärke und Vernunft; in deines Tranks Genossenschaft – im Vimada – jauchze wie Kühe in dem Gras – erhebe dich.[233]

5. Der schreckliche, durch Weisheit gross, bringt, Opfer folgend, seine Kraft; der schöne, edle hat zum Heil, der Falben Herr, den ehr'nen Keil in seine schützende Hand gefasst.

6. Der steig auf dieses segnende, das stierespendende Gespann, der den goldstrotzenden Pokal, den vollen, o Indra! kennen will! schirr, Indra! deine Falben an!

7. Des Agni denk ich, welcher reich, zu dessen Haus die Kühe gehn, zu dessen Haus die schnellen Ross' und auch die steten Opferer; den Sängern bringe ihr Begehr!

8. Den Sterblichen trifft nimmermehr, o Götter! Sünde oder Schuld, den gnädig durch der Feinde Schaar führen Mitra und Arjaman und Varuna.

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 233-234.
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