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[218] 1. Mach blind, o Nacht, den Durstraucher, kopflos mache die Schlange,
Schlag dem Wolf beide Augen aus, und in den Fußblock schlag den Dieb.
2. O Nacht, die Wagenrinder, die du hast, scharfhornig und geschwind,
Mit diesen über's Ungemach führ uns hin heut und jeden Tag.
3. Ja, Nacht um Nacht all unversehrt fahren wir durch mit unserm Leib;
Wie Schwimmunkundige das Meer, fahren nicht unsre Feinde durch.
4. Alswie die Spreue, die entflog, nicht wieder aufgefunden wird,
O Nacht, entfliegen mache so jeden, der sich an uns vergreift.
5. Den Dieb hast du hinweg geräumt, den Kuhtreiber, den Räuber,
Und der da um des Rosses Haupt den Strick wirft und es führen will.
6. Was heut, o Nacht, glückselige, an Hab' und Gut wird ausgeteilt,
Das alles gib uns zum Genuß, daß es von uns hinweg nicht geh'.
7. O, übergib dem Morgenrot uns unverschuldet allzumal;
Das Morgenrot heg' uns dem Tag, der Tag uns dir, o Glänzende.