I. Bd., VII. 2. Thls.

2. Suttaṃ.

Immer wieder!

[919] Zu einer Zeit weilte der Erhabene zu Sāvatthī.

Da nun erhob sich der Erhabene am frühen Morgen, nahm Mantel und Almosenschaale und begab sich zur Wohnung des Brāhmaṇen Udayo.

Da nun füllte der Brāhmaṇe Udayo die Schaale des Erhabenen mit Reisspeise.

Und ein zweites Mal begab sich der Erhabene, nachdem er sich am frühen Morgen erhoben und Mantel und Almosenschaale an sich genommen hatte, dorthin, wo sich die Wohnung des Brāhmaṇen Udayo befand.

Der Brāhmaṇe Udayo aber füllte des Erhabenen Schaale zum zweiten Mal mit Reisspeise.

Und ein drittes Mal begab sich der Erhabene zu der Wohnung des Brāhmaṇen Udayo.

Als nun der Brāhmaṇe Udayo die Schaale des Erhabenen zum dritten Mal mit Reisspeise gefüllt hatte, sprach er also zu dem Erhabenen:

»Allzu oft kommt dieser Asket Gotamo immer wieder zu mir!«

(Da sprach der Erhabene:)


»Immer wieder sä't man aus den Saamen,

Immer wieder strömen Regen die Wolken,

Immer wieder pflügt das Feld der Pflüger,

Immer wieder opfert man den Göttern.


Immer wieder wandern hin die Bettler,

Immer wieder geben edle Geber,

Immer wiederholten Gebens Früchte,

Immer wieder erndten sie die Geber.


Immer wieder geben Milch die Kühe,

Immer wieder bildet sich das Junge,

Immer wieder leidet es und darbet.


Immer wieder schwängert man die Weiber,

Immer wieder keimt ein neues Leben,

[919] Immer wieder wird es neu geboren,

Immer wieder welkt es hin zum Tode,

Immer wieder trägt man weg die Leichen.

Doch, ist der Weg der Nichtmehrwiederkehr gefunden,

Tritt nicht mehr wieder in das Sein der Weise.«


Auf diese Worte sagte der Brāhmaṇe Udayo zu dem Erhabenen Folgendes: »Wunderbar, o Gotamo, wunderbar, o Gotamo! Gleichwie, o Herr, wenn das Umgestürzte wieder aufgestellt, oder das Verborgene aufgedeckt würde, oder wenn man einem Verirrten den Weg zeigen, oder in die Finsterniss eine Leuchte halten würde, damit die Gestalten von den Sehenden erblickt werden: so auch, o Herr, ist von dem Erhabenen die Lehre auf mannigfaltige Weise verkündet worden. Auch ich, o Herr, nehme meine Zuflucht bei dem Erhabenen, bei der Lehre und bei der Gemeinde, als Laienanhänger möge mich der Erhabene aufnehmen, von heute an bis zum Ende meines Lebens habe ich diese Zuflucht genommen.«

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 3, Zürich/Wien 1957, S. 919-921.
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