[37] Aber zu der liebesgekränkten,
Kummerversenkten, verlangenvollen,
Über Hari's Vergehen grollenden,
Mit ihm schmollenden, spricht die Magd:
(1)
Hari auf Flügeln der Lenzluft besucht dich;
Locket auf Erden wohl süßere Frucht dich?
Gegen Mādhava tu
Nicht spröd', o spröde du!
(2)
Deine die Dattel beschämende Brust hier,
Sprich, was entziehest du selber die Lust ihr?
Gegen Mādhava tu
Nicht spröd', o spröde du!
(3)
[37]
Sagt' ich's so oft dir in jeglicher Art nicht?
Gegen den herrlichen Hari sei hart nicht!
Gegen Mādhava tu
Nicht spröd', o spröde du!
(4)
Warum o zagest du, klagest du, weinst du?
Alle Gefährtinnen lachen, was meinst du?
Gegen Mādhava tu
Nicht spröd', o spröde du!
(5)
Sieh, auf dem Lager von Blüt' und von Blatt da
Lagert er mache die Augen dir satt da!
Gegen Mādhava tu
Nicht spröd', o spröde du!
(6)
Treibe vom Herzen des Kummers Berennung!
Höre mein Wort, das nicht rät zu der Trennung:
Gegen Mādhava tu
Nicht spröd', o spröde du!
(7)
Hari soll kommen und kosen genußreich;
Freundin, was machst du das Herz dir verdrußreich?
Gegen Mādhava tu
Nicht spröd', o spröde du!
(8)
Wenn du hart dem weichen, wenn du starr bist dem sich schmiegenden,
Abgeneigt dem zugeneigten, feindlich einem solchen Freund;
Billig wird dann, o Verkehrte, Sandelsalbe dir zu Gift,
Mondstrahl Sonnenbrand, Schnee Feuer, Minnelustspiel Todeskampf.
(10)