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[1121] Kultus der »Naturlaute«. – Wohin weist es, daß unsre Kultur gegen die Äußerungen des Schmerzes, gegen Tränen, Klagen, Vorwürfe, Gebärden der Wut oder der Demütigung, nicht nur geduldig ist, daß[1121] sie dieselben gut heißt und unter die edleren Unvermeidlichkeiten rechnet? – während der Geist der antiken Philosophie mit Verachtung auf sie sah und ihnen durchaus keine Notwendigkeit zuerkannte. Man erinnere sich doch, wie Plato – das heißt: keiner von den unmenschlichsten Philosophen – von dem Philoktet der tragischen Bühne redet. Sollte unsrer modernen Kultur vielleicht »die Philosophie« fehlen? Sollten wir, nach der Abschätzung jener alten Philosophen, vielleicht samt und sonders zum »Pöbel« gehören?
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Morgenröte
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