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[1161] Das »an sich«. – Ehemals fragte man: was ist das Lächerliche? wie als ob es außer uns Dinge gebe, welchen das Lächerliche als Eigenschaft anhafte, und man erschöpfte sich in Einfällen (ein Theologe meinte sogar, daß es »die Naivität der Sünde« sei). Jetzt fragt man: was ist das Lachen? Wie entsteht das Lachen? Man hat sich besonnen und endlich festgestellt, daß es nichts Gutes, nichts Schönes, nichts Erhabenes, nichts Böses an sich gibt, wohl aber Seelenzustände, in denen wir die Dinge außer und in uns mit solchen Worten belegen. Wir haben die Prädikate der Dinge wieder zurückgenommen, oder wenigstens uns daran erinnert, daß wir sie ihnen geliehen haben: – sehen wir zu, daß wir bei dieser Einsicht die Fähigkeit zum Verleihen nicht verlieren, und daß wir nicht zugleich reicher und geiziger geworden sind.

Quelle:
Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. München 1954, Band 1, S. 1161.
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TITLE: Werke in drei Bänden (mit Index), Bd.1: Menschliches, Allzumenschliches / Morgenröte
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