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[1178] Der Dämon der Macht. – Nicht die Notdurft, nicht die Begierde – nein, die Liebe zur Macht ist der Dämon der Menschen. Man gebe ihnen alles, Gesundheit, Nahrung, Wohnung, Unterhaltung – sie sind und bleiben unglücklich und grillig: denn der Dämon wartet und wartet und will befriedigt sein. Man nehme ihnen alles und befriedige diesen: so sind sie beinahe glücklich – so glücklich, als eben Menschen und Dämonen sein können. Aber warum sage ich dies noch? Luther hat es schon gesagt, und besser als ich, in den Versen: »Nehmen sie uns[1178] den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: laß fahren dahin – das Reich muß uns doch bleiben!« Ja! Ja! Das »Reich«!

Quelle:
Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. München 1954, Band 1, S. 1178-1179.
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