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[1183] Warme und kalte Tugenden. – Den Mut als kalte Herzhaftigkeit und Unerschütterlichkeit und den Mut als hitzige, halbblinde Bravour – beides nennt man mit einem Namen! Wie verschieden sind doch die kalten Tugenden von den warmen! Und ein Narr wäre der, welcher meinte, das »Gutsein« werde nur durch die Wärme hinzugetan: und kein geringerer Narr der, welcher es nur der Kälte zuschreiben wollte! Die Wahrheit ist, daß die Menschheit den warmen und den kalten Mut sehr nützlich gefunden hat, und überdies nicht häufig genug, um ihn nicht in beiden Farben unter die Edelsteine zu rechnen.

Quelle:
Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. München 1954, Band 1, S. 1183.
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