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[1183] Das verbindliche Gedächtnis. – Wer einen hohen Rang hat, tut gut, sich ein verbindliches Gedächtnis anzuschaffen, das heißt, sich von den Personen alles mögliche Gute zu merken und dahinter einen Strich[1183] zu machen: damit hält man sie in einer angenehmen Abhängigkeit. So kann der Mensch auch mit sich selber verfahren: ob er ein verbindliches Gedächtnis hat oder nicht, das entscheidet zuletzt über seine eigene Haltung zu sich selber, über die Vornehmheit, Güte oder das Mißtrauen bei der Beobachtung seiner Neigungen und Absichten und zuletzt wieder über die Art der Neigungen und Absichten selber.

Quelle:
Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. München 1954, Band 1, S. 1183-1184.
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