[1240] Unvermeidlich. – Erlebt, was ihr wollt: wer euch nicht wohl will, sieht in eurem Erlebnis einen Anlaß, euch zu verkleinern! Erfahrt die tiefsten Umwälzungen des Gemüts und der Erkenntnis und gelangt endlich wie ein Genesender mit schmerzlichem Lächeln hinaus in Freiheit und lichte Stille – es wird doch einer sagen: »der da hält seine Krankheit für ein Argument, seine Ohnmacht für den Beweis der Ohnmacht aller; er ist eitel genug, um krank zu werden, damit er das[1240] Übergewicht des Leidenden fühle.« – Und gesetzt, daß jemand seine eignen Fesseln sprengt und sich dabei tief verwundet: so wird ein andrer mit Spott darauf hinzeigen. »Wie groß ist doch seine Ungeschicklichkeit!« wird er sagen; »so muß es einem Menschen ergehen, der an seine Fesseln gewöhnt ist und Narr genug ist, sie zu zerreißen!«
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Morgenröte
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