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[43] Eine Art von Atavismus. – Die seltnen Menschen einer Zeit verstehe ich am liebsten als plötzlich auftauchende Nachschößlinge vergangener Kulturen und deren Kräften: gleichsam als den Atavismus eines Volks und seiner Gesittung – so ist wirklich etwas noch an ihnen zu verstehen! Jetzt erscheinen sie fremd, selten, außerordentlich: und wer diese Kräfte in sich fühlt, hat sie gegen eine widerstrebende andere Welt zu pflegen, zu verteidigen, zu ehren, großzuziehn: und so wird er damit entweder ein großer Mensch oder ein verrückter und absonderlicher, sofern er überhaupt nicht beizeiten zugrunde geht. Ehedem waren diese selben Eigenschaften gewöhnlich und galten folglich als gemein: sie zeichneten nicht aus. Vielleicht wurden sie gefordert, vorausgesetzt; es war unmöglich, mit ihnen groß zu werden, und schon deshalb, weil die Gefahr fehlte, mit ihnen auch toll und einsam zu werden. – Die erhaltenden Geschlechter und Kasten eines Volkes sind es vornehmlich, in denen solche Nachschläge alter Triebe vorkommen, während keine Wahrscheinlichkeit für solchen Atavismus ist, wo Rassen, Gewohnheiten, Wertschätzungen zu rasch wechseln. Das[43] Tempo bedeutet nämlich unter den Kräften der Entwicklung bei Völkern eben soviel wie bei der Musik; für unsern Fall ist durchaus ein Andante der Entwicklung notwendig, als das Tempo eines leidenschaftlichen und langsamen Geistes – und der Art ist ja der Geist konservativer Geschlechter.
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Die fröhliche Wissenschaft
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