Bäffchen

[171] Bäffchen (Überschläge), das bei den Protestanten gespaltene, weiße, bei den Katholiken schwarz u. weiß geränderte Läppchen, welches die Geistlichen als Standesauszeichnung u. bes. im Amte vorn am Halse über dem Priesterrock tragen. Statt dessen war sonst ein weißer Kragen (Ringkragen, Halskrause, Fascia collaris, Collare) üblich. Diese waren ursprünglich der breite Halssaum des Hemdes, der bei Geistlichen u. manchen Mönchsorden über den Rockkragen umgeschlagen wurde, später nett gekräuselt u. gefältelt, dann eigens gefertigt als eine Zierde zum Ausgehen u. für Feste. Vom I. 1583 wurden in der Katholischen Kirche diese Krausen verboten; sie scheinen im 14. Jahrh. aufgekommen zu sein, wenigstens findet sich mit einer solchen zuerst Papst Gregor XI. (starb 1378) abgebildet. Die gleichausstehenden Kragen (Colla erecta) soll Hoe v. Hoenegg, Oberhofprediger in Dresden, im 17. Jahrh. u. die B. der Superintendent Buläus um 1657 zuerst getragen haben. In der Katholischen Kirche werden B. statt der Krausen seit 1583 getragen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 171.
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