Lithofellinsäure

[431] Lithofellinsäure (Bezoarsäure), C40H35O7, ein Bestandtheil einer orientalischen Bezoarart, wird aus den Concrementen durch Alkohol ausgezogen; beim Erkalten der Lösung krystallisirt die L. heraus; die Krystalle sind sehr klein, leicht pul-verisirbar, schmelzen bei 250°. Wird die L. über den Schmelzpunkt erhitzt, so wird sie amorph u. schmilzt nun bei 105°; aus Alkohol krystallisirt, nimmt sie wieder ihre alten Eigenschaften an; an der Luft zum Schmelzen erhitzt, verflüchtigt sie sich in weißen Dämpfen; in ätzendem u. kohlensaurem Emmoniak löst sie sich leicht auf; beim Verdunsten der Flüssigkeit bleibt sie ammoniakfrei zurück; bei der trockenen Destillation soll sie in eine andere Säure, die Pyrolithosellinsäure u. bei der Behandlung mit Salpetersäure in Azolithofellinsäure, C40H28N2 O22, übergehen. Das Silbersalz krystallisirt, kann jedoch auch amorph erhalten werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 431.
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