Muschelkalk

[569] Muschelkalk, 1) im Allgemeinen jeder Muscheln führende Kalk; 2) im engern Sinne ein, der Muschelkalkformation angehöriger, dichter, rauchgrauer Kalkstein, deutlich u. gleichmäßig geschichtet, in den oberen Schichten oft dolomitisch, in den unteren schieferig, oft wellenförmig (Wellenkalk), zuweilen bimssteinähnlich (Schaumkalk). Je nach seiner Reinheit ändert sich seine Farbe u. Beschaffenheit. Der Wellenkalk ist gewöhnlich reich an Thon u. durch organische Stoffe dunkler gefärbt als die obere Abtheilung des M-s. Besondere Wichtigkeit erlangt der M. durch seine Steinsalzablagerungen u. Salzquellen. Der M. ist bes. im milderen u. südwestlichen Deutschland entwickelt, so am südlichen u. östlichen Rande des Schwarzwaldes, dem Spessart, der Rhön, am Thüringer Walde u. dem Fichtelgebirge. Unter Muschelkalkformation (Salzgebirge) begreift man alle Bildungen unter dem Lias u. über dem Zechstein, sie zerfällt in drei Hauptabtheilungen: Bunten Sandstein, Muschelkalk u. Keuper u. heißt deshalb Trias (s.d.); 3) (Bauw.), s.u. Kalk.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 569.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika