Pezello

[879] Pezello, 1) (Peselli), Maler, geb. 1380, gest. 1457, scheint aus der Kunstschule Lorenzo Ghibertis in Florenz, als Zeitgenosse Masaccio's, Fra Filippo's (Filippo Lippis) u. Angelico's da Fiesole hervorgegangen zu sein u. trat etwa ums Jahr 1430 als Gehülfe Lippi's auf, in dessen Styl er sich einarbeitete. P. betrat zwar die mystische Richtung Filippo's u. Angelico's, zeigte aber immer noch die plastische Festigkeit der Gestalten, welche auf Ghibertis Schule hinwies. Sein Gott Vater u. Christus am Kreuze mit Flügelbildern, ursprünglich für die Kirche S. Giacomo in Pistoja gemalt, befindet sich in England, eine wahrscheinlich unechte Madonna in Berlin. 2) Francesco di P. (Pesellino), Sohn des Vorigen, der beste Nachahmer Fra Filippo's; kommt dem Vater in Hinsicht auf plastische Modellirung, malerische Position der Figuren nicht gleich, übertrifft ihn aber an intensivem Ausdruck seiner meist mystischen Bilder. In seinen späteren Gemälden verließ er die süße Weise der Mönchsmalerei u. neigte sich dem kraftvollen Masaccio zu, und eben die Gemälde aus dieser Periode gelten für die besten, welche der im 31. Jahre kurz vor seinem Vater verstorbene Künstler hinterließ. Eine tiefere Wirkung auf die Kunst haben die Peselli nicht ausgeübt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 879.
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