Verschubzug

[151] Verschubzug, insbesondere in Österreich übliche Bezeichnung für eine zu Verschiebezwecken von einer Lokomotive bewegte Wagengruppe. In der Signalgebung bei Ausführung des Fahrdienstes wird grundsätzlich zwischen Zugfahrten und Verschubbewegungen unterschieden. Den ersteren dienen die Hauptsignale (s.d.), für letztere werden besondere Signale, die Rangier- oder Verschiebesignale gegeben. Die Hauptsignale müssen in der Haltstellung sich befinden, also für Züge das Fahrverbot ausdrücken, wenn auf den zugehörigen Fahrwegen Verschubbewegungen stattfinden sollen. Durch ihre Haltstellung decken sie die Verschubbewegungen gegen Zugfahrten. Um nicht gegen diese auf dem Gebiet der Signalgebung notwendige Unterscheidung bei der Bezeichnung der Fahrten zu verstoßen, sollte eine Verschubfahrt niemals als Zugfahrt bezeichnet und der Ausdruck V. überhaupt nicht angewendet werden. Auf den deutschen Bahnen ist durch die Fahrdienstvorschriften der Begriff Übergabezug (s.d.) eingeführt worden, um bei bestimmten Fahrten, die einer Verschubfahrt ähnlich sind und früher wohl als V. bezeichnet wurden, nicht unter allen Umständen an die strengeren Vorschriften für Züge gebunden zu sein.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 10. Berlin, Wien 1923, S. 151.
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