Terminus

[427] Terminus (Röm. M.), der Grenzgott, welcher durch Numa Pompilius zum Schutze des Eigenthums eingeführt wurde. Er war entweder gestaltet wie eine Herme, oder nur wie der untere Theil derselben, d.h. wie ein viereckiger Stein. Dieses Gottes Bild ward für so unverletzlich gehalten, dass, als Tarquinius dem Jupiter einen prächtigen Tempel auf dem capitolinischen Hügel erbauen wollte, die Priester durchaus nicht zugaben, dass der T. versetzt würde; so kam der Stein in den Tempel selbst hinein; da aber der T. unter freiem Himmel stehen musste, war man genöthigt, zum zweitenmal sich der Priesterlaune zu bequemen und die Stelle über dem T. unbedacht zu lassen. Es wurden dem Gotte Kuchen, Brei und Feldfrüchte, später auch Thiere geopfert, und am 23. Februar das Fest Terminalia gefeiert.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 427.
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