Beute (2), die

[957] 2. Die Beute, plur. die -n, ein Nahme, welcher im gemeinen Leben noch einer doppelten Art von hölzernen Gefäßen beygeleget wird. 1) Bey den Bäckern, einem großen Backtroge, worin der Teig geknetet wird, der in der Mitte einen Unterschied hat, und zweyen an einander gestoßenen Mulden gleicht. Bey einigen wird nur der Deckel dieses Troges Beute genannt, und weil er oft die Stelle eines Tisches vertreten muß, so heißt auch wohl ein jeder Backtisch eine Beute. 2) Einem hölzernen Bienenstocke. Bestehet er aus einem ausgehöhlten Klotze, so heißt er eine Klotzbeute, ist er aber aus Bretern zusammen gesetzet, eine Bretbeute. Daher die Beutenheide, ein Wald, worin Bienenstöcke mit wilden Bienen angetroffen werden; das Beutenhonig, Honig von wilden Bienen, im Gegensatze des Gartenhonigs; die Beuthacke, eine Art, womit die Beuten ausgehauen werden; der Beutner, der die Aufsicht über die wilden Bienen in einem Walde hat, u.s.f. S. auch Zeidler.

Anm. Beute in der zweyten Bedeutung lautet in Preußen Büte und Büten. Schon bey dem Raban Maurus, ist Piutta, und in Leibnitzens Collectan. Byda, alvearium. Da dieses Wort nur in den Gegenden üblich ist, wo die Slavonische Sprache ehedem geredet wurde, oder noch geredet wird, so leitet Frisch es von dem Slavon. byti, wohnen, her. Es scheinet aber, daß dieses Wort zu Butte gehöret, und ein jedes hölzernes Gefäß bedeutet. In einigen, besonders Oberdeutschen Gegenden, ist dieses Wort männlichen Geschlechtes, und lautet daselbst der Beuten, des -s, plur. ut nom. sing.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 957.
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