Parade, die

[656] Die Parāde, plur. die -n, aus dem Franz. Parade, und dieß von dem mittlern Lat. Parata. 1) Der Staat, d.i. das feyerliche Gepränge, besonders in Ansehung der Kleider und des Hausgeräthes; ohne Plural. Etwas zur Parade haben, zum Staate. Parade mit etwas machen, Staat. Das dient zur Parade, aber nicht zum Nutzen. In Parade erscheinen, in festlicher Kleidung, in feyerlichem Gepränge. Daher denn dieses Wort mit allen Hauptwörtern zusammen gesetzet wird, welche zur Parade, d.i. zum Staate, bestimmt sind, wofür in vielen Fällen auch das mehr Deutsche Pracht gebraucht werden kann. Das Paradebett, das Prachtbett; das Parade-Pferd, Parade-Zimmer, Parade-Kleid u.s.f. 2) Ein Aufzug in festlicher Kleidung; in welchem Verstande es nur im Kriegswesen üblich ist, wo die Parāde, der feyerliche Aufzug der Soldaten in ihrer besten Kleidung ist. Bey der Parade erscheinen. Daher denn auch die auf solche Art auf die Wache ziehenden Soldaten die Wach-Parade oder auch nur die Parade schlechthin genannt werden, in welchem einigen Falle auch der Plural Statt findet. Daher der Parade-Platz, des -es, plur. die -Plätze, derjenige Platz, auf welchem die Soldaten auf solche Art aufziehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 656.
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