[415] Parāde (franz.), im allgemeinen Schaustellung, Prunk; im Militärwesen die Heerschau, früher Revue (franz.), Ausstellung von Truppen bei feierlichen Gelegenheiten von hauptsächlich erzieherischem Wert. Die Paradeaufstellung kleinerer Abteilungen ist in Linie, bei größern Massen in Kolonnen und in mehreren Treffen. Der die P. Abnehmende reitet oder geht die Front der Truppen entlang. Darauf folgt der Parademarsch, und zwar im deutschen Heer in Zügen, in Kompanie-, Eskadron- und Batteriefront oder Kompaniekolonne, bei größern Truppenkörpern auch in Regimentskolonnen. Wachtparade ist die Besichtigung der für die nächsten 24 Stunden ausziehenden Wachtmannschaft. Kirchenparaden sind Paraden, mit denen ein Militärgottesdienst verbunden ist. Trauerparade, s. Ehrenbezeigungen. In der Fechtkunst ist P. die Deckung gegen den feindlichen Stoß oder Hieb durch Entgegenführen der eignen Waffe gegen die feindliche, so daß diese abgleitet (parieren). Sie soll mit der Stärke, d.h. mit dem der Hand zunächst befindlichen Teil der Waffe erfolgen und von einem Nachstoß gefolgt sein. Um diesen schnell und sicher führen zu können und die eigne Blöße nicht zu groß werden zu lassen, ist mit der eignen Waffe der feindlichen nur so weit als zur Deckung nötig entgegenzugehen. Konterparade (Kavations-, Zirkelparade) ist eine Deckung mit Degagieren (s. d.). Vgl. Fechtkunst und Durchschlagen. In der Reitkunst das Verhalten des Pferdes im Lauf, sei es zum Halten, sei es zum Übergang in eine kürzere Gangart.