Parade

[660] Parade (fr., spr. Parahd), 1) Prunkschau von irgend etwas; daher Paradezimmer, in Palästen u. großen prachtvollen Wohngebäuden die mit reicher Architektur verzierten Audienz- u. Gesellschaftszimmer u. Säle, welche im Haupttheile des Gebäudes, im Hauptgeschoß sich befinden; Paradebette, schwarz behängtes Gerüst, auf welchem der Sarg einer vornehmen Leiche zur öffentlichen Schau ausgestellt wird; Paradepferd, Pferd, mehr von schönem Bau u. vortheilhaftem Äußern, als von Brauchbarkeit, zu P-n gebraucht; bes. 2) von Truppen, wo die in Linie, od. bei großer Truppenmenge in Colonne aufgestellten Truppen, bei Annäherung des die P. Abnehmenden, die militärischen Honneurs machen u. im Parademarsch (s.d. u. Marsch 2) C) u. 6) vorbeidefiliren. Kirchenparaden, finden ohne Gewehr u. Gepäck zum Besuch der Kirchen statt Daher Paradeplatz, Ort, wo in einer Festung od. Garnisonstadt die Wachen aufziehen u. wo die P-n stattfinden; 3) so v.w. Wachparade; 4) in der Fechtkunst die Abwehr der Hiebe od. Stöße des Gegners, vgl. Pariren 2); 5) in der Reitkunst das Anhalten des Pferdes, vgl. Pariren 3).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 660.
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