Die Concordien-Formel

[235] Die Concordien-Formel (formula concordiae): so wird eins der wichtigsten symbolischen Bücher der protestantischen Kirche genannt, welches auf Veranstaltung des Churfürsten August von mehreren der angesehensten Theologen entworfen und endlich 1577 in Kloster-Berge bei Magdeburg vollendet wurde. Längst schon hatte Churf. August Verdacht wegen heimlicher Anhänger der Lehren des Calvins; und als er hierin bei der veranstalteten Kirchenvisitation noch mehr bestärkt wurde, so hielt er ein Concordien-Buch (welches die Einigkeit der Lehre unumstößlich befestigte) – ein Einigungsbuch fürs beste, um den verschiedenen Religionsgährungen ein Ende zu machen. Zwölf Theologen wurden nach Lichtenberg berufen, und bei der hierauf zu Torgau veranstalteten Versammlung wurde das Nähere untersucht und ausgemacht, und zuletzt in der Versammlung in Berga vollendet, worauf denn auch eine feierliche Unterschrift von mehreren Churfürsten, Fürsten, Grafen, Reichsstädten etc. erfolgte, und dieselbe 1580 gedruckt wurde Dem Churfürsten soll diese Angelegenheit auf 80,000 Thlr. gekostet haben.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 235.
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