Johann Ludwig Dussek

[303] Johann Ludwig Dussek, auch ein geborner Böhme, und gewiß einer der bedeutendsten Klavierspieler und Compositeurs für dies Instrument, geb. ungefähr 1760. Anfangs zeichnete er sich als Virtuos auf der damals so beliebt gewordenen Harmonika in den Jahren 1780 u. f. aus, hielt sich dann zu Paris, noch mehr aber zu London auf, kam in der Folge nach Berlin und ward der nähere Bekannte, Vertraute und Begleiter des durch seinen rühmlichen Tod (1806) eben so, als vorher durch seine besondern Talente, namentlich für Musik bekannt gewordenen Prinzen Louis von Preußen, auf dessen Tod er denn auch eine seine Gefühle ganz ausdrückende Sonate (Elegie harmonique sur la mort de S. A. R. le Pr. Louis Ferd. de Prusse etc. Lps. chez Breitkopf et Haertel) schrieb. Er wurde nachher zwar beim Fürst von Isenburg angestellt; allein er trat bald in die Dienste des Fürsten von Benevent, mit dem er nach Paris ging. Als Compositeur zeigt er sehr viel Eigenthümlichkeit, Neuheit, reiche Erfindung und ein Feuer, welches eben so auch in seinem treflichen, sichern und eigentlich großen Spiel unverkennbar ist.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 303.
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