Dussek

[312] Dussek, Johann Ladislaus, Klavierspieler und Komponist, geb. 9. Febr. 1761 zu Tschaslau in Böhmen, gest. 20. März 1812 in St.-Germain-en-Laye bei Paris, studierte in Iglau und Prag Theologie, nebenbei aber so fleißig Musik, daß ihm ein Protektor (Graf Männe) eine Stellung als Organist in Mecheln verschaffte, aus der er in ähnliche zu Bergen op Zoom und Amsterdam überging. In der Folge war er Prinzenerzieher im Haag. Von 1783 ab reiste er als Klavierspieler und fand unter anderm durch Ph. E. Bach in Hamburg Aufmunterung. 1792 begründete er mit seinem Schwiegervater Corri in London einen Musikverlag, der aber fallierte, und war in der Folge in Stellungen als Kammervirtuos des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, des Fürsten von Isenburg und (1808) Talleyrands. Dusseks Stärke als Pianist lag im Kantabilespiel. Von seinen zahlreichen Werken (eine Sammelausgabe in 9 Bänden erschien bei Breitkopf u. Härtel) sind einzelne Klaviersachen (»La consolation«, Op. 62) noch heute beliebt, die Orchester- und Kammermusikwerke aber veraltet. D. veröffentlichte gemeinschaftlich mit Pleyel eine Klavierschule (Lond. 1796 u. ö.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 312.
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