[43] Albuquerque (Alfons), einer der Helden in der ruhmvollsten Periode der portug. Nation, geb. 1463, ward, als sein König, Emanuel der Große, seine ausgezeichneten Eigenschaften erkannt hatte, 1505 zum Vicekönig von Ostindien ernannt, mit einer Flotte dorthin gesendet, um die portug. Niederlassungen gegen die kalikutische Macht zu schützen.
Mit wenigen Mannschaften besiegte A. die Macht der Feinde und kehrte siegreich in die Heimat zurück. Noch glänzender waren die Resultate seines Zuges nach Ostindien im J. 1507. Mit 7 Schiffen und 500 M. wagte er im pers. Meerbusen den Kampf gegen 30,000 Feinde und 400 Schiffe; siegte und zwang die Feinde zur Unterwerfung und Zahlung jährlichen Tributs. Schon jetzt hätte er die portug. Herrschaft in Ostindien begründet, wenn nicht Meuterei im Heere ausgebrochen wäre. Sein dritter Zug, 1510, war gegen Kalkutta selbst gerichtet, den Hauptsammelplatz der feindlichen Macht. A. war bereits siegreich in die Stadt eingedrungen, als es im erneuten Angriffe durch die Unvorsichtigkeit eines Theils seiner Krieger den Feinden gelang, ihn zur Flucht zu zwingen. Noch in demselben Jahre eroberte er aber die Stadt Goa, im nächsten Malakka und endlich 1514 auch das reiche Hormus. A. starb auf dem Schiffe vor Goa am 16. Sept. 1515, nachdem er kurz vorher die Kränkung erfahren hatte, daß ein neuer Statthalter an seine Stelle trat. Er hatte sich bei den Indiern durch Mäßigkeit, Gewissenhaftigkeit und Uneigennützigkeit einen solchen Ruf erworben, daß sie noch viele Jahre nachher zu seiner Grabstätte in Goa wallfahrteten und zu ihm beteten, daß er sie vor der Barbarei der Statthalter und der blutdürstigen Bekehrungssucht der Geistlichen bewahre.