[187] Bartholomäus, d.h. Sohn des Tholmai, ist einer der zwölf Apostel Jesu und wahrscheinlich eine Person mit Nathanael, der im Evangelium Johannis als ein redlicher Israelit und schnell bekehrter Jünger Jesu erwähnt wird. Über sein Leben und Wirken haben wir nur unverbürgte, zum Theil abenteuerliche Sagen. Er soll den Arabern, Armeniern und den Bewohnern Kleinasiens das Evangelium gepredigt und dabei am Kaukasus, im heutigen Derbent, den Märtyrertod erlitten haben. Der Sage nach wurde er lebendig geschunden und wird darum gewöhnlich mit einem Messer in der linken Hand oder auch mit der abgezogenen Haut abgebildet. Seine Gebeine wurden ins kaspische Meer geworfen und sollen, obgleich kein Wasserweg von da ins mittelländ. Meer führt, bis zur Insel Lipari bei Sicilien geschwommen sein. Sie wurden 809 nach Benevent und am 25. Aug. 983 nach Rom gebracht, wo deshalb auch an diesem Tage das Fest des Apostels begangen wird, während man es sonst überall am 24. Aug. feiert. Seit 1572 hat die Bartholomäusnacht. durch die in derselben unter König Karl IX. in Paris erneuerten blutigen Verfolgungen der Reformirten, eine traurige Berühmtheit unter dem Namen Bluthochzeit (s.d.) erhalten.