Blauer Montag

[260] Blauer Montag heißt bei den Handwerkern jeder Montag, an welchem die Gesellen nicht arbeiten. Der Name soll daher rühren, daß in früherer Zeit am Montage vor Fastnacht die Kirchen mit blauem Tuche ausgeschlagen gewesen wären und daß an diesem Montage nicht gearbeitet, sondern zu guterletzt vor den Fasten tüchtig gezecht und geschmaust worden sei, weshalb er auch der Freßmontag hieß. Das Feiern an andern Montagen wurde als Schadloshaltung üblich, wenn die Gesellen noch am Sonntag Vormittag hatten arbeiten müssen, und alle diese Montage wurden nun blaue genannt; doch wollen auch Manche diese Bezeichnung vom blauen Himmel ableiten, weil dieser zur Einstellung der Arbeit und zum Spazierengehen verleite. In neuerer Zeit ist die Feier des sogenannten blauen Montags in vielen Ländern bei harten Strafen verboten worden, weil sie zu vielerlei Unfug Veranlassung gab.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 260.
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