[389] Himmel nennt man den Luftraum, der sich scheinbar als ein Kugelgewölbe über den Gesichtskreis erhebt. Im weitern Sinne erhält auch der unermeßliche Weltraum mit allen in ihm befindlichen Himmelskörpern diesen Namen. Die Farbe des Himmels ist blau und zwar ein um so schöneres Blau, je weniger die Luft mit Dünsten erfüllt ist, daher auch auf hohen Bergen und in Klimaten, welche weniger als die unsern Wetterveränderungen ausgesetzt sind, der Himmel ein schöneres Blau zeigt. Als Bild eines ungetrübten Glücks und seliger Freuden wird der Himmel deshalb gebraucht, weil der Mensch sich das Göttliche und Geistige als ein Überirdisches, ein über die Erde wie der Himmel Erhabenes vorstellt. Über den Wolken und Sternen sucht er seine bleibende Heimat, dahin folgt seine Liebe den theuern Abgeschiedenen, dort denkt er sich den lichtglänzenden Wohnsitz Gottes und seiner Engel, in den der verklärte Christus einging und wo er den Seinen die Wohnungen bereitet. So sinnlich auch diese Vorstellungsart der Geisterwelt erscheint, so kann sich doch ihrer auch der Gebildete nicht entäußern, da das Übersinnliche von dem Menschen nur als ein Räumliches und über das Irdische Erhabenes vorgestellt werden kann.
Brockhaus-1837: Himmel [2]
DamenConvLex-1834: Himmel, Fried. Heinrich · Himmel
Goetzinger-1885: Himmel, Erde und Elemente
Herder-1854: Himmel [2] · Himmel [1]
Lueger-1904: Himmel [2] · Länge am Himmel · Breite am Himmel · Himmel [1]
Meyers-1905: Siebenter Himmel · Himmel [2] · Himmel [1]