Bredow

[317] Bredow (Gabriel Gottfr.), der um Geschichte und ihre Hülfswissenschaften vielverdiente Verfasser der allgemein verbreiteten Schulbücher: »Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte« (Altona 1810; 18. Aufl. 1831) und »Umständliche Erzählung der merkwürdigsten Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte« (Altona 1810, 10. Aufl. 1829), geb. 1773 in Berlin, wo er unter sehr bedrängten Verhältnissen seine Schulbildung erhielt und dann in Halle anfing Theologie zu studiren, die er aber bald mit den Alterthumswissenschaften vertauschte. Seit 1796 war er Lehrer an der gelehrten Stadtschule in Eutin, wurde 1802 Rector derselben, ging aber 1804 als Professor der Geschichte nach Helmstedt, wo er vorzüglich als gründlicher und geistvoller Geschichtsforscher zu wirken begann. Mit patriotischem Freimuthe und nachdrücklicher Klarheit schilderte er in seiner »Chronik des 19. Jahrh.« die Verhältnisse Deutschlands und Europas seit 1805, stieß aber bald auf so große Schwierigkeiten, daß er das Werk, vom vierten Bande an, dem Dr. Karl Venturini überließ, von dem es noch fortgesetzt wird, und sich wieder der Weltkunde der Alten zuwendete. Im Interesse dieser Wissenschaft unternahm er 1807 eine Reise nach Paris, gerieth aber nach seiner Rückkehr in die Heimat wegen seiner Bestrebungen, den vaterländischen Sinn der Jugend zu wecken, in neue Unannehmlichkeiten und nahm deshalb gern 1809 eine Professur in Frankfurt an der Oder an, von wo er mit der Universität 1811 nach Breslau ging, wo der sehr kränkliche Mann nach langen Leiden 1814 starb.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 317.
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