Christmonat

[427] Christmonat heißt der December, seit die christliche Kirche im 5. Jahrh. anfing, am 25. Dec. Christi Geburtsfest zu feiern, über das es jedoch an genauen Nachrichten gebricht und das im Morgenlande längere Zeit erst am 6. Jan, in den ersten Jahrhunderten aber überhaupt gar nicht begangen wurde. Man wählte diesen Tag, um das Christfest nicht mit den kurz vorher gehenden röm. Saturnalien (s. Saturn) zusammentreffen zu lassen, von denen jedoch die Sitte, sich zu beschenken, als Christbescherung sich erhalten hat, wodurch noch die Freude über Christi Geburt äußerlich dargelegt wird, was sonst auch auf andere Weise, z.B. indem die Kinder am Christtage während der Vesper um den Altar tanzten, zu geschehen pflegte. Da man aus dem Evangelisten Lukas ersah, daß die Geburt Christi des Nachts sich ereignete, so wurde die Nacht vom 24.–25. Dec. durch einen besondern Gottesdienst, die in katholischen Ländern noch übliche Christmesse oder Christmette, ausgezeichnet, und von dieser geweihten Nacht das ganze Fest auch Weihnachten genannt, sowie mit den Gedächtnißtagen des h. Stephan und des Evangelisten Johannes zu einem dreitägigen Kirchenfeste vereinigt, welches im Kirchenjahre einen besondern Abschnitt bildet, der die Zeit vom ersten Advent (s.d.) bis zum Feste Epiphanias (s.d.) am 6. Jan. umfaßt. In den meisten protestantischen Ländern ist jetzt das Christfest wie die andern hohen Kirchenfeste auf zwei Tage beschränkt worden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 427.
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