[430] Cicaden (die) bilden eine Familie der halbdeckslüglichen Insekten (s.d.), leben auf Pflanzen und von deren Säften und legen ihre Eier mittels einer Legesäge in Baumrinden. Die Männchen einiger Arten bringen mittels beweglicher häutiger Blättchen am Bauche zirpende Töne hervor, wie z.B. die etwas über einen Zoll lange, im südl. Europa sich aufhaltende, gemeine Singcicade, auch Mannacicade genannt, weil sie mit ihrem kurzen, mit langen Stechborsten versehenen Rüssel die Bäume anbohrt und dadurch leicht mit Ursache wird, daß das Manna aus den Eschen fließt. Sie sieht schwarz, ist gelb gestrichelt und auf den gelben Flügeln schwarz punktirt. Die Larven derselben kriechen in die Erde und wurden, sowie das Insekt, das die alten Dichter als musikalisch rühmten, im Alterthum als Leckerbissen verspeist. Die Schaumcicade ist im Aug. und Sept. bei uns auf allen Pflanzen anzutreffen, hat Springfüße und einen länglich runden, braun und weißen Leib. Ihr Name rührt von ihrer Larve her, welche sich in den Monaten Juni und Juli an den Blättern und Stielen verschiedener Gewächse, vorzüglich aber der Weiden, Gräser und Nesseln mit einem schneeweißen, speichelähnlichen Schaum bedeckt, findet, welcher oft als Tropfen von den Zweigen herabfällt und gewöhnlich Guckguckspeichel genannt wird. Die kleine gelbgrünliche, sechsfüßige Larve schafft sich diese schützende Hülle, indem sie unaufhörlich den Saft der Pflanzen einsaugt und als Schaum wieder von sich gibt.