Czirknitzer See

[494] Czirknitzer See (der), bei dem Marktflecken C. mit 1300 Einw., im Königreiche Illyrien, im adelsberger Kreise, dem ehemaligen Innerkrain, gelegen, gehört zu den merkwürdigsten Landseen. Er nimmt 3 ! M. ein, ist ringsum von Kalksteinbergen umgeben, in denen sich viele Höhlen befinden und enthält drei Inseln, deren größte das Dorf Ottok trägt. Bei anhaltender Trockenheit fließt das Wasser des Sees durch 18 unterirdische Öffnungen ab, was zuweilen zweimal im Jahre, zuweilen auch nur nach zwei bis drei Jahren einmal geschieht. Das Sprüchwort, im czirknitzer See könne man alle Jahre säen, ernten, jagen und fischen, ist daher nur insofern wörtlich zu verstehen, als er im Winter einen großen Theil der anliegenden Felder überschwemmt, die im Sommer aber trocken liegen und bestellt werden. Im See selbst pflegt man nur selten Haidekorn, Hirse u.s.w. zu säen, weil man gegen die Wiederkehr des Wassers in den nächsten Tagen nicht gesichert ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 494.
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