Czenstochau

[494] Czenstochau (Alt-), eine Stadt mit 1800 Einw. an der Warthe, in der russ.-poln. Woiwodschaft Kalisch, und das eine halbe Stunde davon entfernte Neu-Czenstochau mit 1400 Einw., am Fuße des Klarenberges oder Jasno Gura gelegen, an dessen anderer Seite die Vorstadt St.-Barbara abgesondert liegt, erhalten besondere Bedeutung durch das auf dem Klarenberge befindliche Mönchskloster vom Orden des h. Paulus des Eremiten, zu dem ein 1382 durch den Fürsten Wladislaw Opolski aus Belsk in Galizien gebrachtes wunderthätiges Marienbild manches Jahr über 40,000 Wallfahrer führt, welche nebst der Verfertigung von Heiligenbildern und Amuletten die Hauptnahrungsquelle der Bewohner von Neu-C. ausmachen. Das Kloster hat seit dem 16. Jahrh. Mauern und Gräben, hielt ehedem seine eigne Besatzung und galt für eins der reichsten in der Welt, indem seine Besitzungen einmal den 15. Theil des alten Königreichs Polen ausgemacht haben sollen. Die Russen konnten sich desselben 1772 nur nach regelmäßiger Belagerung bemächtigen, der es auch 1809 zuletzt ausgesetzt war.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 494.
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