[647] Elba heißt eine kleine, zum Großherzogthum Toscana gehörige Insel von 7 ! M. mit 14,000 Einw., vom Vorgebirge und der Stadt Piombino durch den kaum zwei deutsche Meilen breiten Kanal von Piombino getrennt, etwa 10 Stunden lang, felsig und mit ausgewaschenen Felsenufern. Der höchste Berg, der Campanna, erhebt sich 3000 F. und der steinige Boden erlaubt keinen Getreidebau, daher Korn und Gemüse vom Festlande herübergeholt werden. Dagegen ist die Insel sehr reich an Eisen und ganze Berge Eisensteine machen es für die Bergleute unnöthig, erst Schachte anzulegen. Außerdem wird Marmor, Alabaster, Speckstein, Asbest, Salz aus dem Seewasser zur Ausfuhr gewonnen, hie und da auch Wein und Obst angebaut. Ein Haupterwerbszweig der Einwohner ist der Fischfang; besonders werden viele Sardellen und Thunfische erbeutet. Rindvieh gibt es aus Mangel an Wiesen gar nicht, sondern nur Ziegen, Esel und eine kleine Race von muntern Pferdchen. Wagen sieht man hier nie, nur der Gouverneur besitzt einen, der aber nur auf wenig Wegen gebraucht werden kann. Das Klima ist herrlich und gesund, die Hitze wird durch die Seewinde abgekühlt. Die Hauptstadt Porto Ferrajo auf der Nordküste ist klein und hat nur 4000 Einw.; sie ist der Sitz des Gouverneurs. Hier residirte auch Napoleon Bonaparte vom 4. Mai 1814 bis 26. Febr. 1815, dem die Alliirten die Insel als souveraines Besitzthum eingeräumt hatten. Das hier abgebildete einfache Haus, welches er bewohnte, besteht nur aus einem Erdgeschoß, liegt auf einer hohen felsigen Erdzunge und hat vorn einen Hof, hinten ein Blumengärtchen. Außerdem gibt es hier die Städtchen Rio Ferrajo, Porto Longone und Marciana.