März

[71] März (der) war im ältesten Kalender der Römer der erste Monat des Jahres und bekam seinen Namen zu Ehren des Kriegsgotts Mars; nachdem aber Numa Pompilius das Jahr um zwei Monate vermehrte, ward er der dritte Monat, was er auch in unsern Kalendern geblieben ist. Der März hat 31 Tage und während desselben tritt am 21., in Schaltjahren am 20. die erste Tag- und Nachtgleiche im Jahre ein, die wir als Frühlingsanfang für die nördl. Erdhälfte bezeichnen: Am 1. März hielten die Franken in den frühesten Zeiten die jährliche große Volksversammlung, die daher auch Märzfeld hieß, nachher aber in den Mai (s.d.) verlegt ward. Hinsichtlich der Witterung wird für das Gedeihen der Feldfrüchte ein verhältnißmäßig kalter und trockner März für günstig gehalten und die darüber gemachten Erfahrungen sind in mancherlei Sprüchwörtern, wie: Märzstaub ist Goldes werth; Ein grüner März bringt selten etwas Gutes, im Munde des Volks. Zu rauh ist der März aber auch nicht erwünscht und es heißt deshalb: Tief und lange liegender Märzschnee thut der Saat sehr weh. Dagegen wird das Wasser von geschmolzenem Märzschnee von vielen Leuten in der Meinung sorgfältig gesammelt, daß es als Waschwasser die Haut zart und weiß mache.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 71.
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