Magellan

[14] Magellan (Fernando de), eigentlich Magelhaens, ein berühmter Seefahrer des 16. Jahrh. und der erste Europäer, welcher den großen Ocean durchschiffte, war von Geburt ein Portugiese, nahm als Schiffscapitain an mehren Entdeckungsreisen Theil und diente mit Auszeichnung unter Albuquerque (s.d.) in Ostindien. Als er sich jedoch nach seiner Rückkehr hinsichtlich der Belohnung seiner Dienste getäuscht sah, oder, wie Andere anführen, wegen begangener Unterschleife, ging er in Begleitung seines in der Erd- und Himmelskunde erfahrenen Freundes Ruy Falero nach Spanien, wo sie bei Kaiser Karl V. eine gute Aufnahme fanden und die Mittel bewilligt erhielten, ihren Vorschlag zur Auffindung eines westl. Seewegs nach den molukkischen Inseln auszuführen. Nachdem M. am 20. Sept. 1519 den span. Hafen San-Lucar mit fünf Schiffen und 236 M. verlassen und während der Reise mehrmals Meutereien seiner Mannschaft zu bekämpfen gehabt hatte, entdeckte er im Oct. 1820 das Vorgebirge de las Virgines an der östl. Einfahrt der nach ihm benannten, 70 M. langen und 1–12 M. breiten, klippenreichen Magellansstraße, welche Patagonien (s.d.), das auch Magellansland heißt, von dem Feuerlande trennt. Durch dieselbe gelangte M. zuerst von allen Europäern in die Südsee, die er wegen des dauernd ruhigen Wetters den stillen Ocean nannte, entdeckte zuerst die Ladronen oder Diebsinseln und dann die Philippinen, wo er aber im Apr. 1521 in einem Gefechte mit den Bewohnern der kleinen Insel Matan den Tod fand, was ihn um den Ruhm brachte, der erste Weltumsegler gewesen zu sein. Seine Gefährten vollendeten jedoch die erste Reise um die Erde und kehrten auf dem einzigen ihnen übriggebliebenen Schiffe Vittoria, 18 an der Zahl, im Sept. 1522 nach Spanien zurück.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 14.
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