[99] Meernesseln (die), auch Seenesseln schließen sich den auf der letzten Stufe der Ausbildung stehenden Thieren an, kommen zum Theil nur auf dem Grunde des Meers vor und sind gallertartige, rundliche, mit einer lederartigen Haut überzogene Wesen, dei denen der Mund die Stelle des Afters mit vertritt und denen Werkzeuge zum Athmen abgehen.
Um ihren am obern Theile befindlichen, zahnlosen Mund sitzen eine Menge Fühlfäden, welche sie bei trüber Witterung einziehen, bei schöner aber weit ausbreiten, wodurch sie ein blumenähnliches Ansehen erhalten, wie die nachstehend abgebildete, auch an den europ. Küsten häufige Meer- oder Seeanemone, welche mehre Zoll hoch wird und gelb aussieht. Sie gleiten langsam von der Stelle, fassen mit den Fühlern das ihnen zur Nahrung dienende Gewürm, selbst Krebse und Schnecken, und führen sie zum Munde, durch den sie von Zeit zu Zeit auch lebende Junge gebären. Außerordentlich ist die Zähigkeit ihres Lebens, denn im Seewasser eingefroren, thauen sie mit ihm wieder auf, und wenn sie zerschnitten werden, bildet sich aus jedem Stück ein neues Thier.