Metallkalke

[123] Metallkalke (die), gewöhnlicher Metalloxyde genannt, sind Verbindungen der Metalle mit Oxygen oder Sauerstoff in verschiedenen Verhältnissen und meist erd- und pulverähnliche, glanzlose Körper von mitunter sehr schöner Farbe. (S. Malerfarben.) Schmelzbar sind sie nur durch größere Hitzgrade, als ihre Metalle, welche daraus zum Theil durch bloßes Glühen wiederhergestellt oder reducirt werden können, wie das mit den Oxyden der edlen Metalle der Fall ist. Bei den meisten reicht jedoch die Erhitzung allein nicht hin, die Verbindung des Metalls mit dem Sauerstoff zu trennen und letztern zu entfernen, sondern es müssen mit dem Oxyd zugleich Körper erhitzt werden, welche dann auf den Sauerstoff eine die des Metalls überwiegende Anziehungskraft ausüben, oder, was Dasselbe ist, eine größere Verwandtschaft zu denselben besitzen, wie Phosphor, Wasserstoff, Schwefel, Kohle und kohlenstoffreiche Körper, wie Fett und Öl. Mit Säuren verbinden sich die Metalloxyde zu Metallsalzen, und da die Metalle, wenn sie in Säuren aufgelöst werden, sich immer erst oxydiren und dann erst. auflösen, so sind Metallauflösungen eigentlich Metalloxydauflösungen oder flüssige Metallsalze. Auch diese haben zum Theil sehr schöne Farben, sind aber meist stark und giftartig wirkende Stoffe, die jedoch in geringen Mengen als wichtige Arzneimittel benutzt werden.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 123.
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