[293] Nikolaus, der Heilige, geb. zu Ende des 3. Jahrh. zu Patera in Lykien an der Südküste von Kleinasien, wird in der griech. Kirche als einer der vorzüglichsten Heiligen verehrt. Christlicher Wandel und Wohlthätigkeit zeichneten ihn frühzeitig aus und seine Frömmigkeit auch war es, welche ihn zu Myra in Lykien eines Tages früher am Tage als andere Christen nach der Kirche führte, wodurch er dort Bischof wurde, welche Würde man ohne sein Vorwissen Dem zu übertragen beschlossen hatte, der zuerst in der Kirche erscheinen werde. Während der Christenverfolgungen zur Zeit des röm. Kaisers Diocletian hatte auch N. zu leiden, wurde gefangen gesetzt, erhielt erst durch den Kaiser Konstantin die Freiheit wieder und trat 325 auf der Kirchenversammlung zu Nikäa gegen die Arianer (s.d.) mit auf. Im morgenländ. Reiche und auch an manchen Orten im Abendlande war N. schon mehre Jahrhunderte als Heiliger verehrt worden, ehe im 11. Jahrh. seine Gebeine durch Kaufleute von Myra nach ihrer Vaterstadt Bari in Apulien gebracht wurden. Auch nach St.-Nicolas bei Nancy in Frankreich fanden sonst viele Wallfahrten wegen dort verwahrter Reliquien dieses Heiligen statt, von dem bei den gemeinen Russen die Sage geht, daß er, um zu ihnen zu kommen, auf einem Mühlsteine über See und durch den Sund geschifft sei. Sein Gedächtnißfest wird am 6. Dec. begangen.