[309] Novaja-Semlja, gewöhnlich »Nova Zembla«, heißen zwei unbewohnte Inseln im nördl. Eismeere, welche zum russ. Gouvernement Archangel gehören, durch einen Kanal des Eismeeres vom festen Lande, unter sich von der Straße Matuschkin getrennt sind und gegen 2000 ! M. Flächenraum enthalten sollen. Eis und Schnee bedecken diese besonders im N. gebirgigen Inseln den größten Theil des Jahres und vom 15. Oct. bis Ende Febr. ist dort ununterbrochene Nacht. Russische Fischer und Jäger besuchen im Sommer die südl. Küsten, um Bäre, Rennthiere, Füchse, Wölfe, Walrosse etc. zu erlegen. Da die Küsten an vielen Stellen aus Kalk- und Glimmerschiefer und Katzensilber bestehen, so scheint dadurch die Sage entstanden zu sein, daß man dort vordem reiche Silbergruben bearbeitet habe, von denen aber die in neuerer Zeit von der russ. Regierung häufig dorthin zur Untersuchung des Landes und Aufnahme seiner nördl. und vor 1833 ganz unbekannten östl. Küsten abgesandten Reisenden, nirgend eine Spur auffanden. Fischer wollen dagegen von dort gute Steinkohlen mitgebracht haben.