Opal

[342] Opal, in seinen edlen Arten ein sehr geschätzter Schmuckstein, ist bisher nicht krystallisirt, sondern blos in derber, glasartiger Form gefunden worden, besteht aus Kieselerde und Wasser mit Antheilen von Eisenoxyd und zuweilen auch Thonerde und ritzt weißes Glas nur wenig. Der edle Opal, von dem vorzüglich schöne Stücke oriental. Opal heißen, wird zu den Ganzedelsteinen gezählt, ist halb durchsichtig, wasserhell und milchweiß, glasglänzend mit lebhaftem, grünem, rothem, blauem und anderm Farbenspiel und findet sich in Porphyr eingewachsen in Ungarn und Sachsen und im Mandelstein auf den Färöern, wo auch der Feueropal vorkommt, der sich außerdem im Porphyr in Mexico findet und hyacinthroth und honiggelb gefärbt, halbdurchsichtig und starkglänzend ist. Der gemeine (Milch-) Opal ist durchscheinend und halbdurchsichtig, glänzend, milchgelblich, weingelb, röthlich und olivengrün, auch mitunter moosförmig gezeichnet, wird in Ungarn, Sachsen, Schlesien, auf Island und den Färöern gefunden, hat aber wegen seiner Weichheit und Sprödigkeit als Schmuckstein wenig Werth. Minder glänzend und durchsichtig ist der Halbopal und dunkler gefärbt, der zuweilen mit mehr oder minder deutlicher Holztextur als Versteinerungsmasse von Holz vorkommt, auch dann Holzopal genannt und viel zu Dosen verarbeitet wird. Weltauge, Hydrophan und veränderlicher Stein heißt eine Art des Opal, die ihren Wassergehalt und mit demselben Durchsichtigkeit, Glanz und Farbenspiel verloren hat, in Wasser gelegt, das sie begierig einsaugt, jene Eigenschaften zwar wieder erhält, aber durch Abtrocknung auch wieder verliert. Der geringen Härte und des Farbenspieles wegen wird der Opal meist halbkugel- und ei- oder linsenförmig, mitunter jedoch auch tafelförmig geschnitten. Kommt der Opal in sehr kleinen Partien in hartem Gestein vor, so wird dieses zuweilen unter dem Namen von Opalmutter zu Dosen, allein auch zu kleinern Gegenständen verarbeitet. – Opalisiren heißt nach Art des Opal in mehren Farben spielen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 342.
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