[479] Pfister (Joh. Christian von), der berühmte vaterländische Geschichtschreiber, wurde 1772 zu Pleidelsheim bei Marbach in Würtemberg geboren und erhielt in Tübingen seine zunächst für den geistlichen Stand berechnete gelehrte Bildung. Als Geschichtschreiber machte er sich zuerst durch den ersten Band seiner »Geschichte von Schwaben« (Heilbronn 1802) bekannt, der ihm die lebhafte Theilnahme Johannes Müller's (s.d.), bei dem er einige Zeit in Wien lebte, und des als Geschichtschreiber der Deutschen ebenfalls ausgezeichneten Prälaten von Schmidt in Ulm zuwendete. Auch die würtemb. Regierung begünstigte P.'s historische Forschungen und während seine schwäb. Geschichte bis 1827 zu fünf Bänden anwuchs, fand er Muße, mehre umfängliche Werke, wie: »Denkwürdigkeiten der würtemb. und schwäb. Reformation« (2 Bde., Tübing. 1817), in Verbindung mit dem Prälaten Schmidt; »Herzog Christoph von Würtemberg« (2 Bde., Tübing. 1819); »Herzog Eberhard im Bart« (Tübing. 1812) auszuarbeiten. Auch bekleidete er dabei seit 1810 die Stelle eines Diakonus zu Vaihingen an der Enz, und ward 1813 Pfarrer in Untertürkheim bei Stuttgart, 1829 aber Prälat und Generalsuperintendent in Tübingen. Für die von Heeren und Ukert herausgegebene »Geschichte der europ. Staaten« schrieb P. die durch Gründlichkeit und musterhafte Darstellung gleich ausgezeichnete »Geschichte der Deutschen« (5 Bde., Hamb. 1835), sein letztes Werk, denn er starb im Oct. 1835, noch ehe der Druck des letzten Bandes vollendet war.