[513] Plautus (Marcus Attius) wird für den eigentlichen Begründer der Komödie der alten Römer gehalten und lebte um 200 v. Chr. in Rom als Unternehmer eines komischen Theaters, gerieth aber in so bedrängte Verhältnisse, daß er sich durch beschwerliche Handarbeiten, wie z.B. das Drehen von Handmühlen, seinen Unterhalt zu erwerben suchen mußte. Allein auch bei diesem Geschäft soll er Lustspiele gedichtet haben, deren ihm zwar ein alter Schriftsteller 130 zuschreibt, von denen andere aber nur 21 für echt erklärten. Zwanzig derselben haben sich ziemlich vollständig erhalten und sind zwar zum Theil Nachbildungen griech. Muster, allein so frei und selbständig behandelt, wie es nur dem außerordentlichen Talent gelingen kann. Lebhafte, rasche Handlung, origineller und kräftiger Witz und kernige Sprache zeichnen des P. Dichtungen vor allen aus; allein da sie zunächst das Volk und zwar die niedern Classen belustigen sollten, denen auch er durch seine Geburt angehörte, so läuft manches possenhaft Gemeine, sehr Unsaubere und Zweideutige mitunter. Deutsche Übersetzungen haben Küffner (5 Bde., Wien 1806–7) und Köpke (2 Bde., Berl. 1820) geliefert.