Rebhuhn

Rebhuhn

[634] Rebhuhn (das gemeine) gehört in die Familie der eigentlichen Hühner und hält sich in gemäßigten Himmelsstrichen vorzüglich in ebenen Feldgegenden auf, wo hin und wieder niedriges Buschwerk einen Zufluchtsort vor den ihm fleißig nachstellenden Raubvögeln, Elstern und Krähen gewährt, die nächst den Füchsen, Iltissen und Katzen zu seinen Hauptfeinden gehören.

Das lerchengraue Gefieder dieser Vögel ist beim Männchen durch einen rothbraunen, hufeisenförmigen Fleck auf der Brust ausgezeichnet; den rothbraunen, kurzen Schwanz haben beide Geschlechter gemein. Kahle Nasenlöcher und die unbefiederten (unbehoften) Füße unterscheiden sie von den Waldhühnern. In Deutschland leben die Rebhühner überall, wo es nicht an Futter für sie gebricht, was in den Samenkörnern von allerlei Feldfrüchten, Gewürm und Insekten, junger Saat, Kraut und Kohlblättern besteht. Sie fliegen schwerfällig und gewöhnlich nur, wenn sie aufgejagt werden, laufen aber mit außerordentlicher Behendigkeit. Zeitig im Frühjahre paaren sie sich, legen in eine ausgescharrte und mit Halmen gefütterte Vertiefung auf dem Felde 16–20 schmuzig-weißgrünliche Eier. welche binnen drei Wochen von der Henne allein ausgebrütet werden. Sobald die Jungen ausgekrochen sind, laufen sie mit den Alten dem Futter nach und die ganze Familie hält bis zum nächsten Frühjahre zusammen oder bildet, wie die Jäger sagen, ein Volk, eine Kette. Ihres überaus wohlschmeckenden Fleisches wegen wird den Rebhühnern fleißig nachgestellt; man erlegt sie durch Schießen und fängt sie in Laufdohnen (s. Dohnen) und Netzen. Sie lassen sich auch leicht jung aufziehen, allein das Fleisch der gezähmten steht dem der wilden nach; die Federn sind zu Betten sehr brauchbar.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 634.
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