Sporaden

[253] Sporāden (die), d.h. die zerstreut liegenden, wurden bei den Alten die im ägäischen Meere, östl. von den Cykladen (s.d.) an der südl. Hälfte der asiatischen Küste liegenden Inseln genannt, welchen dieser Name auch bis jetzt geblieben ist. Die wichtigsten derselben sind Skio (s.d.), sonst Chios, Samos (s.d.), Ikaria (Nikaria), Patmos (Patmo oder Patmosa), wo Johannes die Apokalypse geschrieben haben soll. Am Hafen Nestia auf Patmos zeigt man noch die Höhle, in welcher Johannes seine Visionen gehabt haben soll; auf dem Gipfel eines Berges liegt das nach ihm benannte Johanniskloster. Ferner: Kos (Stanchio), reich an Wein, Rosinen und Südfrüchten, Rhodus (s.d.) und andere. Alle diese Inseln sind türkisch. Zuweilen findet man auch die von Euböa nordöstl. liegende, zu Griechenland gehörige Inselgruppe Nordsporaden genannt. Unter diesen sind zu bemerken: Skyros (Skiro), wo Theseus vom Könige Lykomedes von einem Felsen in das Meer gestürzt wurde, und wo Odysseus den als Mädchen verkleideten Achilles erkannte, Skiathos (Skjatho), Skopelos (Skopelo) und andere.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 253.
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