[475] Trilŏgie ist ein griech. Ausdruck, der eine Gesammtheit von drei Gesprächen und vorzugsweise von drei Tragödien bei den alten Griechen bedeutete, welche ihrem Inhalte nach zusammenhingen und nacheinander mit einem komisch-satirischen Stücke dazu aufgeführt wurden. Alle vier hießen daher Tetralogie (vom griech. »tetra« vier), und eine solche hatte jeder tragische Dichter zu liefern, wenn er bei den Bacchischen Festen am poetischen Wettstreite Theil nehmen wollte. Nur eine jener Trilogien des Alterthums ist ganz auf unsere Zeit gekommen, nämlich die »Orestias« des Äschylus, welche die Stücke »Agamemnon«, »Choephoren« und »Eumeniden« umfaßt. Das dazu gehörige Satyrspiel »Proteus«, welches die Tetralogie bilden half, ist verloren. Auch neuere dramatische Dichter haben die Verbindung ihrer Stücke zu Trilogien wieder versucht, wie z.B. Grillparzer mit seinem »Gastfreund«, den »Argonauten« und der »Medea«.