[718] Trilogie (griech.), bei den Griechen die Dreizahl von Tragödien, mit denen an den Dionysosfesten die dramatischen Dichter um den Preis kämpften. Gewöhnlich schloß sich den Tragödien noch ein Satyrspiel an, und diese Verbindung hieß dann Tetralogie. Insbesondere versteht man unter T. eine Dreizahl von Dramen, die, demselben Mythenkreis angehörig, so ein zusammenhängendes Ganze bildeten, zu dem auch das Satyrdrama in Beziehung stand. Von Äschylos besitzen wir eine vollständige T., die »Orestie«, bestehend aus »Agamemnon«, »Choëphoren« und »Eumeniden«, denen sich das verlorne Satyrdrama »Proteus« anschloß. Von Neuern haben Hebbel (»Die Nibelungen«), Swinburne (»Mary Stuart«) u. a. Trilogien gedichtet. Auch R. Wagners »Ring des Nibelungen« will als T. (mit einem Vorspiel) angesehen sein. Schillers »Wallenstein« ist keine T.