Tyrtäus

[506] Tyrtäus war ein um 684 v. Chr. lebender griech. Dichter, und wurde von den Athenern den gegen die Messenier unglücklich kriegenden Spartanern zu Hülfe gesandt, als diese auf Anrathen des delphischen Orakels einen Anführer im Auslande suchten und sich deshalb nach Athen gewendet hatten. T. soll lahm gewesen sein und keineswegs ein kriegerisches Äußere besessen haben, war aber ein guter Dichter und Flötenspieler und begeisterte durch seine Kriegsgesänge, von denen wir nur drei und einige Bruchstücke kennen, die Spartaner so, daß sie unter seiner Leitung den Sieg erfochten. Deutsche Übersetzungen von T.'s Gesängen sind von E. M. Arndt (1813) und in Weber's »Elegischen Dichtern der Hellenen« (Frankf. a. M. 1826) geliefert worden, des T.'s Name aber wird noch sprüchwörtlich auf ausgezeichnete Sänger von Kriegsliedern angewendet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 506.
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