[93] Arenberg (Aremberg), herzogl. Haus, genannt nach der Burg A. bei dem Dorf A. im preuß. Reg.-Bez. Koblenz. – Herzog Ludwig Engelbert von A., geb. 3. Juli 1750, verlor durch die Franz. Revolution seine Besitzungen jenseit des Rheins, erhielt jedoch dafür 1803 das Amt Meppen und die Herrschaft Recklinghausen in Westfalen; gest. erblindet 7. März 1820 in Brüssel. – Sein Sohn Prosper, geb. 28. April 1785, gest. 27. Febr. 1861, regierend seit 1803, vermählt mit Stephanie Tascher de la Pagerie, einer Nichte der Kaiserin Josephine, verlor trotz des Beitritts zum Rheinbund 1810 sein Gebiet teils an Frankreich, teils an Berg. Der Friede von 1815 gab ihm seine Besitzungen als Standesherrschaften zurück; Meppen unter hannov., Recklinghausen unter preuß. Hoheit. – Der Bruder des Herzogs Ludwig Engelbert, Aug. von A., geb. 30. Aug. 1753, gest. 26. Sept. 1833 zu Brüssel, nach seinem mütterlichen Großvater Graf de la Mark oder Graf von Lamark genannt, stand in franz. Kriegsdiensten, war mit Mirabeau eng befreundet, später Unterhändler mit franz. Behörden. – Briefwechsel mit Mirabeau (1851). – Franz, Prinz von A., Enkel von Prosper, geb. 29. Sept. 1849 zu Schloß Heverle in Belgien, wurde preuß. Diplomat und als Zentrumsmitglied 1882 in das preuß. Abgeordnetenhaus, 1890 in den Reichstag gewählt, wo er sich namentlich den kolonialen Bestrebungen geneigt zeigte; gest. 25. März 1907 in Krefeld. – Jetziger Chef des Hauses ist Herzog Engelbert von A., geb. 10. Aug. 1872, ebenfalls Enkel des Herzogs Prosper. Zu den Besitzungen des Herzogs von A. gehört das Hzgt. A.-Meppen im preuß. Reg.-Bez. Osnabrück, 2197 qkm, 60.686 E., und die Grafsch. Recklinghausen in Westfalen, 830 qkm, 160.000 E., außerdem reicher Grundbesitz in Belgien und Frankreich. – Vgl. Bödiker (1904).